11.11.2012

Orchesterkonzert V in der Kirche St. Johannes in Waxweiler

„Mozarts Violinkonzerte“ Teil IV

Und genau ein solches Programm hatten sich die Musiker des Südwestdeutschen Kammerorchesters aus Pforzheim gemeinsam mit Solistin Byol Kang (Violine) vorgenommen. Das erste Stück, hieß „Divertimento“. „Übersetzt bedeutet das so viel wie ‚Vergnügen‘. Und das wollen wir Ihnen heute bereiten“, sagte Georg Mais. Die Idee Mozarts hinter seinem Werk Divertimento F-Dur KV 138 sei gewesen, „etwas in der Schublade zu haben, wenn er nach Italien reist, eine Unterhaltungsmusik, die warm und offen klingt“, erklärte der Dirigent weiter. Entstanden ist es 1772 und ausschließlich für Streicher geschrieben. Die temporeichen Takte im dritten Satz zeugten von außerordentlicher Lebensfreude. Auch den Musikern selbst zauberte das Spiel der fröhlichen Mozart-Melodien hier und dort ein Lächeln auf die Lippen.

In der hellen strahlenden Tonart A-Dur ist das Violinkonzert Nr. 5 KV 219 von Mozart verfasst, das Solistin Byol Kang für die Zuhörer musikalisch interpretierte. Ihr Auftritt fasziniert. In jeder Faser ihres Körpers schien sie die Musik, die sie meist mit geschlossenen Augen spielte, zu spüren und den Zuhörern zu vermitteln. Mozart hatte das Violinkonzert Nr. 5 im Jahr 1775, einem Monat vor seinem zwanzigsten Geburtstag, komponiert. Es soll vom Glück handeln, das in sich gekehrt ist. Und so schloss auch so mancher Zuhörer die Augen, um das Gefühl und das Glück in sich zu spüren. Im letzten Satz allerdings sind die Orchestermusiker allerdings mit „battuto“ (schlagen) gefordert, die vermutlich die dunklen Seiten aufzeigen, die stets neben dem Glück existieren. Für die „Standing Ovations“ bedankte sich die 27-Jährige mit dem Adagio aus dem ersten Violinkonzert von Joseph Haydn. Die Streicher zupften (pizzicato) ihre Instrumente zu dem Geigenspiel der jungen Dame.

Die Atmosphäre der Kirche schaffte eine einzigartige Verbindung von den Musikern zum Publikum. Während es draußen dunkel wurde, erklang auch nach der Pause ein weiteres Werk des Salzburger Meisters in heller Tonart: Die Sinfonie A-Dur KV 201. Als Zugabe bot das Südwestdeutsche Kammerorchester die Sinfonie in G-Dur dar. Dieses Werk mit seinem türkischen Marsch im letzten Satz ist eine außergewöhnliche Komposition, die aus den Konzertsälen der Welt nicht wegzudenken ist und erinnert an die türkische Kultur.

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